Flamenco - ein Gesang aus tiefster Seele

MOERS. „Spanische Impressionen:
Klassische Gitarrenmusik und Flamenco-Tanz zum Karneval in Repelen“, so lautete die Vorankündigung einer Veranstaltung, die am Sonntagabend in der dortigen evangelischen Dorfkirche stattfinden sollte. Karneval und Kirche, das gab es schon im Mittelalter, Kultur und Kirche kommt inzwischen auch immer öfter vor, doch Kultur zum Karneval in einer Kirche, das klang doch irgendwie ziemlich fremd, fast genauso fremd wie die Verbindung von Flamenco und Karneval.

Tolle Alternative

Und in der Tat. was den rund 100 Besuchern in der Repelener Dorfkirche geboten wurde, war eher eine Alternativ-Veranstaltung zum allseits vorherrschenden Karnevalstreiben am Niederrhein. Doch was für eine! Was immer man bisher vom Flamenco wusste, und ganz besonders das, was man als Spanien-Tourist bisher davon zu sehen bekommen hat, darf man nach diesem Nachmittag ersatzlos aus seinem Gedächtnis streichen.
Aus dem einstigen Tanz der andalusischen Zigeuner ist eine Kunst geworden. Oder war der Flamenco nie etwa anderes und wurde nur so lange folkloristisch ausgebeutet, bis er nicht mehr wiederzuerkennen war?
Für die beiden Gitarristen Bernd Steinmann und Stefan Loos, die den ersten, rein instrumentalen Teil der Repelener Veranstaltung mit ihren eigenen, spanisch inspirierten Kompositionen bestritten, ist der ursprüngliche Flamenco, der cante jondo, weder das eine noch das andere, sondern ganz einfach nur „ein Gesang aus tiefster Seele“ oder „eine Musik die langsam entstanden ist und neben dem Spanischen auch maurische und jüdische Klangfarben trägt“.
„ Im Augenblick kommt der Flamenco gerade wieder aus Südamerika nach Europa zurück“, wusste Bernd Steinmann, „damals sind viele Künstler vor dem Franco-Regime dorthin geflüchtet. Das hat natürlich auch die Musik beeinflusst.“

Streng oder heiter

Wie weit davon auch die tänzerische Version des Flamenco betroffen ist, ließ sich an diesem Nachmittag nur erahnen. Die Tänze, die Renate Pomp im ersten Teil ihrer Darbietung zeigte,
schienen dem unbedarften Zuschauer sehr viel strenger und von viel herberem Stolz geprägt, als ihre späteren Tänze.
Vielleicht lag das aber auch an ihrem Kleiderwechsel von düsterem Schwarz-Rot zum helleren Blau Weiß. Stolz und temperamentvoll wirkte sie in beiden Kleidern, und das rhythmische Stampfen ihrer schwarzen Schuhe war genauso perfekt wie das ihrer weißen. Dennoch lag über dem "blau-weißen“ Teil ihrer Vorführung ein unmerklich stärkerer Hauch von Koketterle und weiblicher Sinnlichkeit.


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