Das
Torhaus Rombergpark umlagert, 20 Kartenanwärter mussten
wieder umkehren.
Wem es gelungen war, einen Platz beim Silvesterkonzert zu ergattern,
konnte fast zwei Stunden in spanisch-lateinamerikanisches Flair
tauchen:
Farbenreich gestalteten die beiden Gitarristen Stefan Loos und
Bernd Steinmann die eigenen Kompositionen und Bearbeitungen. Etwa
den mitreißenden „El Tambor”, dessen Instrument
man förmlich auf der Gitarre hören kann. Oder den ruhigen
und fließenden „El sueno” (Traum).
Die beiden Gitarristen spielten mit elektrischer Verstärkung – sonst
hätten sie gegen die wirbelnden Klangkaskaden, die Renate
Pomp mit ihren Füßen
zauberte, wohl kaum eine Chance gehabt.
Ebenso wie mit dem Einsatz der verschiedenen Finger auf den Kastagnetten
unterschiedliche Töne erzeugt werden können, vermag die
Tänzerin mit dem Einsatz ihrer Füße dem Boden verschiedene
Klänge zu entlocken. Besonders beeindruckend ist, wenn der „Zapateo”,
also die äußerst
präzise Fußtechnik, mit dem Klang der Kastagnetten zusammentrifft
wie in der „Sevillanas”:
Da fühlt sich der Hörer tatsächlich ins heiße
Andalusien versetzt.
Renate Pomp verzichtet bei ihrem Tanz weitgehend auf Show-Effekte
und setzt stattdessen auf authentischen Ausdruck:
Dabei kann die Emotion von Stolz und Tradition zeugen wie im Tanz „Soleá”,
dessen Titel von dem Wort soledád (Einsamkeit) abgeleitet
ist. Oder aber der Tanz ist blumig und leicht wie die „Colombianas”,
der aus Kolumbien nach Spanien „reimportiert” wurde,
oder aber er kann von ausgesprochener Lebensfreude geprägt
sein wie in der „Alegrias”.
Feuriger Auftakt für die Silvesternacht! MLG |